PowderBee ist der erste Schritt auf dem Weg zum Einsatz von Drohnen in der alpinen Winterwelt
Das Schneechaos in Süd-Deutschland und Österreich legt im Moment eine Pause ein. Mehr als 16.000 Menschen waren in den letzten Tagen im Raum Salzburg durch den heftigen Schneefall in ihren Ortschaften eingeschlossen. Ein Durchkommen auf den zugeschneiten Straßen war nicht mehr möglich. Aufgrund drohender Lawinenabgänge wurden viele Zufahrtsstraßen zu den Wintersportorten gesperrt, wie beispielsweise im Allgäuer Wintersportort Balderschwang.
Die Lawinengefahr ist durch die heftigen Schneefälle in den letzten Tagen stark angestiegen. Ein großes Risiko, vor allem für Skifahrer, Skiwanderer und Snowboarder. Auf den geräumten Pisten ist Wintersport gefahrlos möglich. Nur abseits der Pisten lauert die Gefahr. Trotz eindringlicher Warungen der Skipistenbetreiber finden sich immer wieder Wintersportler, die es besser wissen. Oft reichen nur ein paar Schwünge durch unberührtes Weiß im Tiefschnee aus, um eine Lawine auszulösen oder von ihr überrascht und verschüttet zu werden
Ein junges Hamburger Startup Unternehmen namens Bluebird Mountain hat sich zur Aufgabe gemacht, mit einem Quadrokopter namens PowderBee Menschen zu retten, die Opfer eines Lawinenunglücks geworden sind.
Die vier Jungunternehmer, die selbst als begeisterte Ski- und Snowboardprofis im Hochgebirge den Kick abseits der gesicherten Pisten gesucht haben, wissen, worauf es im Ernstfall ankommt. Auch wenn die Bergwacht nach erfolgter Alarmierung Helikopter einsetzt, bleibt es schwierig mit professionellem Gerät rechtzeitig vor Ort zu sein. Es ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit, denn bereits nach zehn Minuten sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit verschütteter Personen rapide.
Die Statistik belegt, dass über 90 % der Wintersportler, die durch einen Lawinenabgang verstorben sind unverletzt blieben. Da sie nicht rechtzeitig gefunden wurden, starben sie unter der Schneedecke an Sauerstoffmangel. Die einzig verlässliche Hilfe kann nur durch die Begleiter vor Ort gegeben werden, durch die sogenannte Kameradenrettung, sagt Brand Manager von Bluebird Mountain Konstantin Koller.
Der Kopter PowderBee ist die erste Drohne zur automatischen Ortung von verschütteten Personen. Sie wird von der Tourengruppe im Rucksack mitgeführt. Kommt es zu einem Lawinenunglück mit Verschüttung von Personen, wird die Drohne in Richtung Lawinenkegel positioniert und per Knopfdruck gestartet. Die Drohne sucht völlig autonom nach dem Lawinenverschüttungssignal der vermissten Person und landet bei Signalempfang in unmittelbarer Nähe des Opfers. Die Bergung kann sofort beginnen.
PowderBee ist der erste Schritt auf dem Weg zum Einsatz von Drohnen in der alpinen Winterwelt mit dem Ziel, das Naturerlebnis Tiefschnee ein Stück sicherer zu machen. Geschäftsführer Daniel Leppert fügt hinzu, dass im Bereich Lawinensicherheit bereits weitere flugbasierte Produktevolutionen für die nächsten 10 Jahre geplant sind.
Bluebird Mountain wurde durch das EXIST-Gründerstipendium, das Programm InnoRampUp der IFB Hamburg sowie durch WIPANO gefördert. Das Projekt wurde bereits mit dem Digitale Innovationen Award des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet.
Die Drohne PowderBee wurde mit dem ProWinter Startup Award und jüngst als Winner des ISPO Brandnew Startup-Wettbewerbs gekürt. Als Gewinner darf das Hamburger Unternehmen vom 03. bis 06. Februar 2019 ihr Produkt auf der ISPO in München der Fachwelt vorstellen. Mit ihren 85.000 Fachbesuchern ist sie die weltweit größte Fachmesse der Sportindustrie.