Die Post kommt jetzt per Drohne
Sie liegen vor der Südwestspitze Englands, die Scilly-Inseln. Mehr als 140 gibt es von ihnen. Von den 55 größten Inseln sind heute 5 bewohnt. Der nationale Post- und Paketdienst in Großbritannien, die Royal Mail, ist der erste Dienstleister, der erstmals eine autonome Drohne zwischen dem britischen Festland und den Scilly-Inseln außerhalb der Sichtweite einsetzt.
Mithilfe der zweimotorigen Frachtdrohne von Windracer Limited, die beachtliche 100 Kilogramm Nutzlast befördern kann, sollen entlegene Ortschaften schneller erreicht werden. Das können an Fracht auch mal gerne zwei große Postsäcke sein. Das in Great Britain hergestellte Fluggerät kann Orte in bis zu 1.000 Kilometern Entfernung erreichen. Start- und Landmanöver übernehmen in Sichtweite befindliche Piloten mittels Funkfernsteuerung.
Zunächst will die Royal Mail die Windracer (G-WNDR) für einen Monat testen, um Corona PSA- und Testkits im Linienbetrieb auf die abgelegene Insel St. Mary‘s zu bringen. Aber auch andere Pakete mit Bestellungen von verschiedenen Händlern sollen damit befördert werden. Großer Vorteil speziell für das englische Wetter: Die Drohne ist schlechtwettertauglich und kann auch bei Nebel eingesetzt werden.
Von dort aus werden im Anschluss kleinere vertikale Skyports-Drohnen zwischen den Inseln eingesetzt, um die Post oder Bestellungen weiter zu verteilen.
Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse die Testflüge in realen Umgebungen liefern werden. Sicher ist, dass abgelegene Orte und Gemeinden aus der Luft schneller und emissionsreduziert erreicht werden können. Wenn alles reibungslos funktioniert, wird der Drohnenbetrieb von Royal Mail sicherlich auf ein größeres Zustellgebiet ausgeweitet.