Das Unternehmen Urban Aeronautics aus Israel konnte Anfang November den Prototyp seines unbemannten Luftfahrzeugs (Unmanned Air Vehicle) mit dem Namen Cormorant erfolgreich testen. Dazu absolviertes Urban Aeronautics einen autonomen Flug in niedriger Höhe über unebenen Gelände. Das System wurde lediglich aus der Ferne überwacht. Ein Eingriff in den Flug von Seiten des Unternehmens erfolgte nicht.
Sensoren und Kamera steuern Cormorant
Warum es für das Unternehmen so wichtig ist, dass die autonome Drohne Cormorant so niedrig über unebenen Gelände fliegt, liegt daran, dass der Autopilot des Cormorant sich, im Gegensatz zu anderen bemannten und unbemannten Flugzeugen, ausschließlich am Boden orientiert. Das ist laut Entwickler komplexer als das Fliegen durch offenen, ungehinderten Luftraum. Dafür sorgen zahlreiche Sensoren, darunter zwei Laserhöhenmesser, ein Radarhöhenmesser, Inertialsensoren, und eine elektrooptische Nutzlastkamera. Die Sensoren und die Kamera bilden das Flight Control Systems (FCS). Schon bald wird noch ein Sensor installiert, der Hindernisse erkennt und einen Zusammenstoß mit Objekten vermeiden soll. Basierend auf den Daten der Sensoren kann das Flight Management System (FMS) feststellen, ob Abweichungen von der Flugbahn durch fehlerhafte oder ungenaue Daten verursacht werden.
Neue Propeller-Technologie
Zudem besitzt das Flugzeug keine konventionellen Flügel, sondern eine völlig neue Technologie von vier Propellern (auch bekannt als Fancraft™). Zwei seitlich installierte Propeller sind schwenkbar und machen das Luftgefährt dadurch lenkbar. Zwei im Rumpf angebrachte Propeller sorgen für die Höhe und ermöglichen einen senkrechten Start sowie eine senkrechte Landung.
Der Gründer von Urban Aeronautics, Rafi Yoeli, beschreibt diesen Flug als Evolution und sieht die Produktion und Vermarktung unmittelbar bevorstehen. „Diese bahnbrechende Technologie ist für breite Anwendungen gedacht. Wir wollen die Fortschritte jetzt beschleunigen und die Technologie weiter vorantreiben. Dass es funktioniert, konnten wir bereits beweisen.“ Aufbauend auf dem Erfolg werden bei den anstehenden Flügen weitere Flugmodi wie beispielsweise Aufstieg, Beschleunigung, Abbremsen sowie Wende getestet und optimiert. Weiter soll die Geschwindigkeit und die Manövrierfähigkeit erhöht werden.
Wie der Hersteller mitteilt zeigt das Video, wie das FMS des Cormorant selbstständig auf drei unerwartete Ereignisse reagiert. Zwei Ereignisse beziehen sich auf die Höhenregulierung, welche zweimal korrigiert werden musste. Die Ungenauigkeit war im Laserstrahl zurückzuführen, der den Abstand zum Boden nicht richtig maß. Das letzte Ereignis ist über asphaltierten Boden zu sehen, wohingegen das FCS eine falsche Entscheidung trifft und zu früh in den Landeanflug geht. Das FCS lernt selbstständig und wird permanent durch das Sicherheitssystem des FMS überwacht. Es entscheidet selbst, ob es eingreift oder nicht.
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