Die Welt ist voller Landminen. Täglich sterben bis zu 10 unschuldige Menschen oder werden durch Minen verstümmelt, darunter auch viele Kinder. Noch heute liegen – Schätzungen zufolge – weltweit über 100 Millionen Landminen in vielen Ländern unter der Erde. Es sind Hinterlassenschaften des Krieges. Landminen sind der versteckte Feind, der immer dann zuschlägt, wenn keiner damit rechnet.
Massoud Hassani wurde 1983 in Kabul (Afghanistan) geboren. Er musste sich schon als Kind vor Landminen in Acht nehmen. Als Kind lernte er schnell sein eigenes Spielzeug zu entwickeln oder Skulpturen oder Gemälde zu entwerfen. Im Alter von 9 Jahren lernte er schweißen. Ein junger Mann, der als Kind schon kreativ, handwerklich geschickt und voller technischer Ideen war. 1998 zog es ihn in die Niederlanden, wo er ein neues Leben beginnen wollte. Dort studierte er Produktdesigner an der Design Academy Eindhoven. Ein logischer Schritt in seiner neuen Welt.
Eine durch Windkraft angetriebene Kugel
Im Jahr 2011 entwickelte Hassani die Mine Kafon. Eine durch Windkraft angetriebene Kugel, welche über Minenfelder rollt. Berührt die autonome Mine Kafon eine Mine, detoniert diese. Der Schaden an der Kugel bleibt gering, so dass sie sehr oft eingesetzt werden kann. Das Interesse an dem Minenzerstörer war groß, weshalb er 2013 das Unternehmen Hassani Design BV gründete.
Mine Kafon Drone: Eine Drohne zerstört Landminen
Jetzt hat Hassani gemeinsam mit seinem Bruder Mahmud eine Drohne entwickelt, welche Landminen durch Sensoren unter der Erde aufspürt und beseitigt. Die Drohne findet versteckte Minen 20 Mal schneller als derzeit verfügbare Technologien. Zudem ist sie 200 Mal günstiger.
Die Minenräumung via Drohne findet in drei Schritten statt:
- Kartierung des abzusuchenden Gebietes
- Abfliegen des Gebietes mit Detektorsystem und Minen aufspüren
- Sprengkörper mittels Drohne an der Mine platzieren und gezielt sprengen
Das erklärte Ziel
Das erklärte Ziel lautet, die Welt in 10 Jahren von Minen befreit zu haben. Mit den momentanen herkömmlichen Räumfahrzeugen und Minensuchgeräten ist das nicht zu bewältigen. Durch viele Jahrzehnte Krieg sind noch über 100 Millionen Landminen aufzuspüren. Sie werden über die Jahre instabiler und demnach unberechenbarer.
Finanzierung über Kickstarter
Nach über drei Jahren Entwicklungsarbeit haben sich die Gründer entschlossen, die Weiterentwicklung des Projekts über Kickstarter zu finanzieren. Derzeit existieren bereits einige Prototypen des Hexacopters. Mit der bald endenden Finanzierungsrunde auf Kickstarter möchte das Unternehmen die Drohne verbessern und Basisstationen entwickeln. Des Weiteren sollen diverse Tests in verschiedenen Umgebungen durchgeführt und Piloten ausgebildet werden.
Bis zum heutigen Tag (12.08.2016) gibt es auf Kickstarter weltweit 3.082 Unterstützer, welche das Projekt mit einer Gesamtsumme von über 121.378 Euro finanzieren wollen. Das Finanzierungsziel in Höhe von 70.000 Euro wurde somit übertroffen. Wer das Projekt ebenfalls unterstützen möchte, hat ab heute nur noch 19 Tage Zeit.
Weltweit liegen schätzungsweise 100 Millionen Landminen aus. Die meisten davon sind Überreste von Kriegen, die zum Teil bereits Jahrzehnte in der Vergangenheit liegen. Das macht sie umso gefährlicher, da sie schwerer aufzuspüren sind und durch den Zahn der Zeit auch instabiler werden können. Jeden Tag werden weltweit rund zehn Menschen von Landminen verletzt oder getötet – die überwiegende Mehrheit davon sind Zivilisten.
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