Airbus präsentiert viersitziges Flugtaxi in Ingolstadt der breiten Öffentlichkeit
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat es sich nicht nehmen lassen, am 11. März 2019 in Ingolstadt das erste Flugtaxi von Airbus, den CityAirbus, der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. An dem senkrecht startenden Kopter, der insgesamt vier Passagiere befördern kann, wurde zwei Jahre gebaut. Noch handelt es sich bei dem elektrisch betriebenen CityAirbus um die Vorstufe eines Prototyps, einem sogenannten Demonstrator. Die über zwei Tonnen schwere Passagierdrohne, dessen Batterien alleine 650 Kilogramm wiegen, soll in 150 Metern Höhe eine Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometer erreichen und bis zu 15 Kilometer weit fliegen können.
Nach der erfolgten Präsentation des CityAirbus auf dem Rathausplatz in Ingolstadt, wird das Fluggerät jetzt nach Manching gebracht. Dort sollen Mitte dieses Jahres die ersten Flugtests durchgeführt werden. Für den späteren Einsatz sind Flughöhen bis zu 300 Meter geplant. Die Fluggeschwindigkeit soll im Rahmen der weiteren Entwicklung auf 120 Kilometern pro Stunde ausgebaut und der Flugradius auf 50 Kilometer vergrößert werden.
Autonomes Fliegen ist keine Vision mehr
Laut einer Studie arbeiten derzeit über 400 Start-Up-Unternehmen an der Entwicklung von Flugtaxis. Autonomes Fahren und autonomes Fliegen sind die Themen der Zukunft. Auch Automobilhersteller wie Audi und Daimler sind im Bereich Flugauto aktiv unterwegs. So ist Daimler an der Entwicklung des Volocopters beteiligt. Der Minihelikopter könnte Passagiere von Stadtzentren zu den nahegelegenen Flughäfen befördern. Der Frankfurter Airport prüft derzeit ein solches Vorhaben mit dem Volocopter. Bereits ab dem Jahr 2025 könnten die ersten Flugtaxis in großen Megastädten ab 10 Millionen Einwohnern zum Stadtbild gehören, so die Prognosen.
Mitte des nächsten Jahrzehnts wären lt. Airbus auch vorgegebene Flugrouten für Flugtaxen in Deutschland denkbar. Beförderungsdrohnen könnten im Bereich „Innerstädtische Mobilität“, speziell im Berufsverkehr, zukünftig eine große Rolle spielen. Sie wären eine sinnvolle Alternative zum Auto- und zum öffentlichen Nahverkehr. Studien gehen davon aus, das Flugtaxen bereits ab 2050 zum öffentlichen Personennahverkehr dazugehören. Sie werden dann in nahezu jeder größeren Metropole der Erde Passagiere auf festgelegten Routen von A nach B transportieren.
Airbus hat Lufttaxi bereits getestet
Im amerikanischen Bundesstaat Oregon erprobte Airbus bereits seit über einem Jahr ein Versuchsmodell namens Vahana. Dieser Koptertyp transportiert nur eine Person und verfügt über Kippflügel. Die Testergebnisse werden für die weitere Serienfertigung von großem Nutzen sein, heißt es.
Rechtliche Rahmenbedingungen stehen noch aus
Für den kommerziellen Betrieb von Flugtaxis in Deutschland sind noch einige rechtliche Hürden zu nehmen. Drohnenpiloten wissen nur zu gut, dass in Deutschland strenge Regeln gelten, wo geflogen werden darf und wo nicht. Flüge über bewohntem Gebiet sind grundsätzlich nicht erlaubt. Das gilt natürlich auch für Passagierdrohnen. Verkehrsminister Scheuer zeigt in Bezug auf die Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen optimistisch. „Wir wollen parallel zu den Produkten auch den Rechtsrahmen organisieren“ so der Minister.