Silent Air – so nennt sich die Zukunft der innovativen Luftmobilität – Made in NRW
Aachen, 11.06.2019. Auf dem kleinen Flugplatz Aachen Merzbrück geht es dieser Tage recht hektisch zu. Über Pfingsten wurde hier der internationale Segelflugwettbewerb EuregioCup 2019 ausgetragen. Nur einen Tag später wartete schon das nächste Großereignis. Vor mehr als 100 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wurde gestern in Anwesenheit von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst das Flugtaxi-Projekt Silent Air der Öffentlichkeit vorgestellt.
Hybrid-Kleinflugzeug wird unseren Alltag verändern
Die e.SAT GmbH ist ein in Aachen ansässiger Hersteller von elektrohybriden Flugzeugen. Gemeinsam mit der FH Aachen, der RWTH Aachen und der RWTH Aachen Campus soll das Kleinflugzeug Silent Air entwickelt werden. Ziel des Projekts ist es, die Hauptverkehrssysteme am Boden zu entlasten und den Bedarf an flexibler, bezahlbarer und umweltfreundlicher Mobilität deutlich zu verbessern.
Das Flugtaxi Silent Air – ein Meilenstein der individuellen Luftmobilität
Das von einem Piloten gesteuerte Flugtaxi soll eine Reichweite von 1000 Kilometern haben. Er wird speziell für den Regionalverkehr entwickelt und soll zukünftig auf Nah- und Kurzstrecken eingesetzt werden. Bis zu vier Passagiere können mit einer Reisegeschwindigkeit von über 300 Kilometern pro Stunde im Lufttaxi befördert werden. Das Flugticket soll im Betrieb nicht mehr als eine Bahnfahrkarte in der ersten Klasse kosten.
Ein einzigartiger Elektro-Hybridantrieb gepaart mit einem innovativ anmutenden Boxwing-Flügel erlaubt es dem Flugzeug von sehr kurzen Startbahnen abzuheben. Ein Rollfeld mit weniger als 400 Metern reicht bereits völlig aus. Somit ist es möglich, dass das Flugtaxi 95% aller deutschen Flughäfen anfliegen kann. Der Erstflug ist für das Jahr 2022 geplant, die offizielle Inbetriebnahme für 2024 vorgesehen.
Auch der Flugplatz Merzbrück profitiert
Entwickelt werden soll das Flugtaxi bis zur Serienreife in einem Forschungs-Hangar des Flugplatzes Merzbrück – in direkter Nähe zur Landebahn. Testflüge lassen sich somit einfach und schnell realisieren. Das Verkehrsministerium NRW hat bereits vier Millionen Euro bewilligt, um den Flughafen Merzbrück bei Aachen in einen Forschungsflughafen umzubauen. Im Frühjahr 2020 sollten die Baumaßnahmen abgeschlossen sein.
Die Olympische Sommerspiele 2032 dienen als Motor
Bei dem Vorhaben hat die Landesregierung NRW auch die Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2032 im Blick. Um Olympia-Besucher schnell zu den einzelnen Sportstätten in der Region zu befördern, könnten die besonders leisen Flugtaxis eingesetzt werden – so die Vision.
Sehen Sie dazu auch ein Kurzvideo der WDR-Lokalzeit aus Aachen.