Wie das Magazin The Guardian berichtet, möchte ein ehemaliger Komandant der britischen Royal Air Force, Jugendliche als Drohnenpiloten einsetzen. Der Vorschlag kommt von Greg Bagwel, der mittlerweile in Pension ist und viele jahrelang den Einsatz von Reaper-Drohnen in Syrien beaufsichtigte. Er war stellvertretender Befehlshaber der dort stattfindenden Operationen.
Greg Bagwel schlägt in der Tat den Einsatz von jugendlichen Gamern als Drohnenpiloten vor. „Wir müssen testen, ob wir einen Jugendlichen mit 18 oder 19 Jahren aus dem PlayStation-Bedroom direkt in eine Reaper-Kabine stecken können. Auch wenn sie noch nie ein Flugzeug geflogen sind, egal, sie können das.“ (Anm. d. Redaktion: PlayStation-Bedroom bezeichnet Spieler, die stundenlang aus dem Bett heraus Playstation spielen ohne dieses zu verlassen.) Reaper-Drohnen haben mehr als ein Drittel der Luftangriffe gegen Isis im Irak und in Syrien durchgeführt.
Schlafzimmer oder Reaper-Kabine
Bagwel argumentiert damit, dass ein sehr guter Reaper-Operator sich zwingend in einer dreidimensionalen Umgebung zurechtfinden muss, auch wenn das Ziel 3000 Meilen entfernt ist. Ein Videospieler soll diese Eigenschaft auf Grund seiner Gamererfahrung haben. „Sie spielen dreidimensionales Schach in Ihrem Kopf, so dass sie in Bezug auf die Verfolgung eines Ziels verstehen, wie die verschiedenen Stücke zusammenpassen“, so Bagwel gegenüber The Guardian weiter.
Krieg als Spiel
Drohnenpiloten kommen nach einem komplexen Drohneneinsatz in Syrien und den Irak nach Hause zu ihren Familien und können nicht abschalten. Viele bekommen psychische Probleme und können letztlich ihren Beruf nicht mehr ausüben. Junge Gamer hingegen, darauf spekuliert vermutlich Bagwel, würden einen solchen Einsatz nicht als Real ansehen, sondern mit einem spannenden Game gleichsetzen. Zudem haben die jungen Gamer in der Regel noch keine Familie. Sicherlich wären in diesem Zusammenhang keine oder kaum psychische Probleme zu erwarten. Vielmehr müsste sich das Militär um eine Steigerung des Nervenkitzels bemühen, um bei den jungen Gamern keine Langeweile aufkommen zu lassen. Auch finanziell dürften die Gamer für die Royal Air Force attraktiv sein. Mehr Kosten als für Kaffee, Cola, McDonald und Pizza dürften neben einer warmen Kabine nicht anfallen. Über Moral und Ethik macht sich Pensionär Greg Bagwel mit Sicherheit keine Gedanken.
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