Drohnen eröffnen neue Perspektiven in der Forstwirtschaft
Am Mittwoch, den 11. Mai 2022, informierte die Waldkontor GmbH gemeinsam mit Mitarbeitern von FlyNex, der Full-Service Plattform für Drohnen-Einsatz, im Rahmen eines Events im Sachsenwald über die Einsatzmöglichkeiten von unbemannten Fluggeräten in der Forstwirtschaft.
Der Sachsenwald ist ein wichtiges forstwirtschaftliches Gebiet, das von der Waldkontor GmbH bewirtschaftet wird. Das Unternehmen kümmert sich um die Forstpflege und stellt Biomasse, Brennholz und Sägenebenprodukte her. Auf einer riesigen Fläche ist dies jedoch keine einfache Aufgabe. Daher arbeiten Waldkontor und FlyNex zusammen daran, die Bewirtschaftung effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Anhand von Drohnen- und Satellitenbildern können Inventur und Aufforstung wesentlich effektiver durchgeführt werden. Dank der Bilder kann der Waldzustand im regelmäßigen Abstand alle paar Jahre erfasst und die Entwicklung des Waldes genau analysiert und beobachtet werden. Mithilfe der Luftbilddaten lassen sich z. B. digitale Karten des Bestandes erstellen. Damit lassen sich Veränderungsanalysen erstellen, aus denen wichtige Ableitungen getroffen werden können, wie z. B. die Berechnung des Sturmwurfrisikos, Verteilung und Wachstum von Baumarten, Präventionsmaßnahmen sowie die Notwendigkeit von Auf- oder Durchforstung.
Die Luftbilddaten können auch dafür genutzt werden, um genau festzustellen, wie viele Bäume von Borkenkäferbefall oder Sturmschäden betroffen sind. Zudem sind relevante Vorhersagen möglich, sodass das Forstmanagement wesentlich effektiver betrieben werden kann.
Mögliche Gefahren für den Wald sind dadurch teils frühzeitiger erkennbar und lassen sich rechtzeitig bekämpfen. Mit den Luftbilddaten ist es Waldkontor möglich, gezielt einzugreifen und an Stellen, an denen besonders viel Abgang des Baumbestandes herrscht, punktuell aufzuforsten. Aufgrund dieser Faktoren kann der Ertrag bei der Holzernte gesteigert werden – bei gleichzeitiger Schonung des Waldes.
Der Sachsenwald mit knapp 70 km² ist Schleswig-Holsteins größtes zusammenhängendes Waldgebiet. Das Waldgebiet wurde am 24. Juni 1871 von Kaiser Wilhelm I an Otto von Bismarck übertragen, als Anerkennung für seine Verdienste um die Gründung des Deutschen Reiches. Noch heute ist der Wald überwiegend im Besitz der Familie von Bismarck. Seitdem zählen Teile des Sachsenwalds heute zum Naturschutzgebiet, da der Wald teils seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Ein Teil des Sachsenwaldes ist bis heute Urwald, weswegen ihm eine besondere Bedeutung in Norddeutschland zukommt.