Umfrage: Großes Potenzial in der zivilen Nutzung von Drohnen
Der Verband Unbemannte Luftfahrt, eine gemeinsame Initiative des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), hat seine Umfrageergebnisse zur Akzeptanz von Drohnen vorgestellt. Befragt wurden im Oktober über YouGov Deutschland über 2.000 Personen an 18 Jahren. Über ein Viertel der Befragten assoziierten mit dem Begriff „Drohne“ überwiegend an Beobachtung, Überwachung und Spionage. Über 10% verbinden damit Kampfdrohnen und Waffen.
Dennoch sehen viele Menschen großes Potenzial in der zivilen Nutzung von Drohnen. Bei Hilfseinsätzen im Katastrophenfall (89 %), bei der Inspektion technischer Anlagen (80 %) und in der Landwirtschaft (63 %) ist die Zustimmung der Bevölkerung für eine Drohnennutzung beispielsweise besonders hoch. Unterstützt wird auch der polizeiliche Einsatz von Drohnen zur Beobachtung der Sicherheit im öffentlichen Raum (59 %). Aber nur 28 Prozent der Befragten befürworten die Nutzung von Drohnen als Spielzeug.
Die Sicherheitsstandards in der unbemannten Luftfahrt müssen weiter erhöht werden. Nur wenn Drohnen ohne Gefährdung für den gesamten Luftverkehr in den Luftraum integriert werden, wird sich das große Potenzial der zivilen Nutzung von Drohnen ausschöpfen lassen.
– Matthias von Randow, Geschäftsführer des Verbands Unbemannte Luftfahrt-
Doch nicht alles stößt auf Zustimmung. Viele Menschen lehnen die Lieferung von Paketen in der Großstadt mittels Drohnen ab oder sehen Drohnen nicht als Speilzeug (jeweils 64%). Für die Lieferung von Paketen im ländlichen Raum hingegen stimmen 46% der Befragten.
Neben den Chancen, die die Zukunftstechnologie Drohne bietet, sehen die Bürger durchaus auch Risiken. Die größte Sorge verbinden die Menschen offenbar mit der Störung der Privatsphäre, denn 84 Prozent halten es für wahrscheinlich, dass durch Drohnen in diesem Bereich Probleme entstehen. 78 Prozent fürchten den Missbrauch für kriminelle Taten wie etwa Schmuggel. Ein großer Teil der Befragten (74 %) sieht in unbemannten Fluggeräten auch ein Gefährdungspotenzial für den Luftverkehr.
Die Bürger wünschen sich klare Regeln für die Drohnennutzung. Die Mehrzahl der Befragten ist für verpflichtende Informationen durch Verkäufer (90 %) und für eine eindeutige Kennzeichnung und Registrierung der Drohnen und ihrer Nutzer (88 %). Eine Versicherungspflicht für Drohnennutzer erachten 86 Prozent der Befragten als sinnvoll.
In einem zweiten Themenkomplex hat YouGov nach der Akzeptanz autonomer Mobilität gefragt. Im Bahnverkehr befürworten 36 Prozent der Befragten die Fortschritte in diesem Bereich. Im Bereich der Luftfahrt ist die Skepsis größer: Nur 15 Prozent sprechen sich für autonomes Fliegen ohne Piloten im Cockpit aus; immerhin 26 Prozent können sich autonom gesteuerte Frachtflugzeuge vorstellen.
Vor diesem Hintergrund sehen die Geschäftsführer des Verbands Unbemannte Luftfahrt, Matthias von Randow und Volker Thum, Handlungsbedarf auf Seiten des Gesetzgebers.
Matthias von Randow: „Die deutsche Drohnenverordnung vom März dieses Jahres war ein erster wichtiger Schritt. Doch die Sicherheitsstandards in der unbemannten Luftfahrt müssen weiter erhöht werden. Wichtig ist, dass man im Gefährdungsfall nachverfolgen kann, wer die Drohne gesteuert hat. Deswegen brauchen wir dringend eine gesetzliche Registrierungspflicht. Gut wäre auch ein verpflichtender ‚Beipackzettel‘, der über geltende Regelungen und mögliche Risiken des Drohnenbetriebs aufklärt. Nur wenn Drohnen ohne Gefährdung für den gesamten Luftverkehr in den Luftraum integriert werden, wird sich das große Potenzial der zivilen Nutzung von Drohnen ausschöpfen lassen.“
Volker Thum: „Unsere gesamte Industrie steht für ‚safety first‘, und dies gilt selbstverständlich auch für die unbemannte Luftfahrt. Für die deutschen Hersteller von kommerziell genutzten Drohnen sind klare eindeutige Verhaltensregeln im Luftraum und die Einhaltung von Sicherheitsstandards unabdingbar. Diese Transparenz brauchen wir auch, um die Akzeptanz und das Vertrauen der Verbraucher in diese neue Technologie weiter auszubauen und damit das enorme Potenzial dieser Zukunftstechnologie des 21. Jahrhunderts vollumfänglich zu nutzen.“
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