Wenn es besonders schnell gehen muss: Blutproben-Transport per Drohne
Wingcopter ist ein Start-up-Unternehmen, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Lieferketten medizinischer Güter zu optimieren. Der mehrfach ausgezeichnete Hersteller und Serviceanbieter unbemannter Flugsysteme hat jetzt gemeinsam mit der Universitätsmedizin Greifswald und der DRF-Luftrettung den Transport von Blutproben per Drohne getestet.
Die Drohne – unschlagbar im Bereich der medizinischen Notfallversorgung
Die Entfernung zwischen Greifswald und Wolgast beträgt 26 Kilometer. Über diese Distanz haben Wingcopter-Drohnen kürzlich Blutproben in Mecklenburg-Vorpommern transportiert. Durchgeführt wurden die Flüge von der Universitätsmedizin Greifswald in Kooperation mit der DRF Luftrettung und Wingcopter im Rahmen des Projektes der MV|LIFE|DRONE-Challenge der Klinik für Anästhesiologie. Das Projekt ist vom Bundesgesundheitsministerium und dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern gefördert, um die Strukturen regionaler Notfallversorgung durch die Integration von unbemannten Luftfahrzeugen in die Rettungskette und in die medizinischen Notfalltransporte zu verbessern.
Auf den Flügen außerhalb der Sichtweite der Piloten wurde eine Rohrpostbuchse inklusive 250 Gramm Blutproben transportiert. Der Wingcopter absolvierte die 26 Kilometer lange Strecke in durchschnittlich 18 Minuten und war somit fast doppelt so schnell wie der bodengebundene Transport. So konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von Wingcopter-Drohnen die medizinische Notfallversorgung ländlicher Gebiete signifikant beschleunigen und damit helfen kann, Menschenleben zu retten. Im Fall einer kurzfristig notwendigen Bluttransfusion müssen beispielsweise Blutproben aus dem Kreiskrankenhaus Wolgast zur Analyse ins Universitätsklinikum Greifswald gebracht werden, um das passende Spenderblut bestimmen zu können.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Ansgar Kadura, Mitgründer und CSO von Wingcopter, kommentiert: „Mit dem Projekt haben wir gezeigt, dass wir auch in Deutschland die medizinische Versorgung und Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern können. Mit unserem neuen unbemannten Luftfahrzeug, dem Wingcopter 198, wird dies in Zukunft noch effizienter möglich sein. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Klinik für Anästhesiologie im Rahmen der MV|LIFE|DRONE-Challenge und darüber hinaus.“
Das Ziel der Universitätsmedizin Greifswald ist es, so bald wie möglich dauerhafte Flugverbindungen zwischen dem Klinikum in Greifswald und Krankenhäusern in der Umgebung einzurichten. Unbemannte Luftfahrzeuge sollen dabei auch für die Unterstützung von Ersthelfern vor Ort eingesetzt werden, beispielsweise durch den schnellen Transport von Medikamenten, Transfusionen oder notfallmedizinischer Ausrüstung wie Defibrillatoren an den Unfallort.
Wie geschaffen für den medizinischen Bereich
„Wir arbeiten weiter an dem Ziel, lange Wege in der Region im Sinne unserer Bevölkerung kurz zu machen. Entscheidend ist dabei die Einbindung in umfassende Versorgungskonzepte mittels Integration der neuen Technologien in bestehende Rettungs- und Versorgungssysteme“, hebt Dr. Mina Baumgarten, Projektleitung des Projekts MV|LIFE|DRONE-Challenge, hervor und ergänzt: „Der nächste Schritt auf dem Weg, dies zu realisieren, muss eine Überführung von Tests in den längerfristigen Einsatz unter Realbedingungen sein; die Bedingungen hierfür sind in der Region ideal.
Für den Einsatz im medizinischen Bereich ist der Wingcopter bestens geeignet. Dank seines patentierten Schwenkrotor-Mechanismus kann er wie ein Multikopter senkrecht starten und landen, gleichzeitig aber lange Strecken so effizient und schnell fliegen wie ein Flächenflugzeug, selbst bei Regen und Wind.
Nähere Informationen zum Blutkonserven-Transport erfahren Sie im beiliegenden Video.