Erste Tests im Raum Köln noch im Mai 2020
Verlagshaus in Köln startet zuerst
Der Heinen-Verlag aus Köln plant noch in diesem Monat die Auslieferung von gedruckten Tageszeitungen an seine Abonnenten mit einem bisher ungewöhnlichen Zeitungsboten: einer Drohne.
Der Grund: Der Zeitungsverlag kämpft mit sinkenden Druckauflagen, rückläufigen Abonnentenzahlen, der schwierigen Suche nach Zustellern und gleichfalls gestiegenen Zustellkosten, speziell in den ländlichen Regionen; weil dort die Wege weiter sind und für die gleiche Anzahl an Zeitungen mehr Zeit benötigt wird. Die Belieferung von Stadtregionen oder Reihenhaussiedlungen aus der Luft ist nicht geplant.
Bund unterstützt Drohnentechnik
Auch andere Medienhäuser in Deutschland loten derzeit die neue Art der Zustellung per Drohne aus; so beispielsweise in Thüringen. Die Ostthüringer Zeitung der Funke-Mediengruppe und die Osterländer Volkszeitung der Madsack-Gruppe prüfen ebenfalls, ob Abo-Kunden über Drohnen beliefert werden können. Der Bund unterstützt das Pilotprojekt „Zeitungszustellung aus der Luft“ mit Fördergeldern in Höhe von 40 Millionen Euro.
Die Drohne – Helfer in der Not?
Der Einsatz von Drohnen könnte ein Ausweg sein, um weitab wohnende Abonnenten über dem Luftweg mit Tageszeitungen zu versorgen. Sie bieten gegenüber der bisherigen Zustellung weitere Vorteile. Sie werden nicht krank, brauchen keine Pausen, erhalten keinen Mindestlohn und verschlafen nicht.
Der Praxistest wird es zeigen
Zunächst wird getestet, ob der Zeitungsbote der Zukunft, der sechs Propeller hat und über 10 Kilogramm schwer ist, die ihm gestellten Aufgaben zufriedenstellend erfüllen kann. In der Praxis geht es um die Anzahl der auszuliefernden Zeitungen, das Gewicht und die Entfernung, die der Kopter zurücklegen muss. Über ein Behälter-Magazin, das 30 Zeitungen fassen kann, soll die Zeitung dann einzeln verpackt aus drei Metern Höhe am Zielort (Garten oder Terrasse) abgeworfen werden.
Aber, wie empfindet der Empfänger es, wenn früh morgens eine Drohne um das Haus schwirrt? Erkenntnisse, die noch gewonnen werden müssen. Verläuft die Testphase positiv, könnten bereits im Sommer erste Haushalte in abgelegenen Regionen mit frisch gedruckten Zeitungen aus der Luft versorgt werden.
Fest steht: Auch wenn sich digitale Zeitungen unaufhörlich auf dem Vormarsch befinden, es gibt immer noch sehr viele Leser, die auf ihre gedruckte Tageszeitung nicht verzichten möchten. Die Drohne könnte helfen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Wir bleiben gespannt.